Will man sich selbst etwas Schönes gönnen oder sucht man ein Geschenk, so lohnt sich unbedingt das erzählende Künstlerbuch „Das Warten auf Leben“ von Yvonne Spauschus und Moussa Mbarek, das im kleinen und feinen Mirabilis Verlag vor kurzem erschienen ist…
Verlegerin Barbara Miklaw hat schon ein gutes Händchen für auserlesene Veröffentlichungen, bereits die beiden Haiku-Bändchen von Janette Bürkle un Petra C. Erdmann hatten es mir sehr angetan. Es ist die Schlichtheit dieses Bandes, die überzeugt. Es sind die eindrücklichen Bilder des Künstlers und es sind die schlicht gehaltenen Texte der Autorin, die einprägsam sind und bewegen.
Hinter dem Horizont, am anderen Ufer des Meeres, begann Moussa Mbareks Weg nach Europa. Eine ungewisse Zukunft für einen Tuareg aus der zentralen Sahara – ohne Papiere, ohne Zugehörigkeit zu einem Staat. Seine Lebensgeschichte mit Hoffnung, Verzweiflung und der Suche nach Ankommen und Identität spiegelt sich in seinen eindrucksvollen Bildern wider. Dieses Buch erzählt seine Geschichte. (Mirabilis Verlag)

Und einmal mehr kann man es nicht fassen und ist etwas erschüttert ob der Behördenwillkür und dem bürokratischen Starrsinn, wenn es um Migration, Einwanderung, Flucht und Vertreibung geht. Dennoch macht die Geschichte Mbareks eher Mut, als dass es noch mehr Hoffnungslosigkeit verbreitet. Und das ist auch das wunderbare an diesem Band, zusätzlich zur sehr schönen Gestaltung. In seinen Werken thematisiert Mbarek das fortwährende Warten in seinem Leben, diesen endlosen Weg, der kein Ende findet. Der Blick geht immer nach vorne, in die Zukunft und trägt das Prinzip Hoffnung.
„Das Warten auf Leben“, Erzählendes Künstlerbuch von Yvonn Spauschus und Moussa Mbarek, 80 Seiten, 22 Abbildungen, Juni 2022, Mirabilis Verlag, ISBN 978-3-947857-17-3 (Werbung)
Dieser Blog-Beitrag ist ohne eine vereinbarte Zusammenarbeit mit dem Verlag entstanden. Ich habe ein Rezensionsexemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen, wofür ich mich beim Mirabilis Verlag sehr herzlich bedanken möchte. Meine Meinung blieb davon in jeglicher Art und Weise unbeeinflusst.
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