Eine der wunderbarsten Entdeckungen der letzten Jahre: die Krimis um Chief Inspector Armand Gamache von der Sûreté Québec – nimmt immer noch und immer wieder gefangen. Der zuletzt gelesene Band 6 „Heimliche Fährten“ hat mich sehr bewegt…
Nach mittlerweile fünf Bänden sind dem Leser sämtliche Figuren mit ihren Eigenheiten und ihrer Schrulligkeit absolut ans Herz gewachsen und man fühlt sich im kanadischen Osten mehr als nur wohl, fast schon zu Hause, umso mehr, wenn man dieses wunderbare Land bereits für mehrere Wochen bereist hat und einigermassen kennt. „Heimliche Fährten“ schliesst an den vorhergehenden Band „Wenn die Blätter sich rot färben“ an, man kann jedoch jeden Band auch separat lesen.
Carnaval de Québec, der größte Winterkarneval der Welt. Es ist bitterkalt – und überwältigend schön. Chief Inspector Gamache ist jedoch nicht wegen der Festlichkeiten in die Stadt gekommen. Er muss sich von einem verhängnisvollen Einsatz erholen: Bei einer Schießerei auf einem verlassenen Fabrikgelände wurde nicht nur Gamache selbst schwer verletzt,es sind auch mehrere seiner Männer ums Leben gekommen. Gamache sucht Ablenkung bei seinem Freund und ehemaligen Mentor Émile Comeau, geht mit seinem Hund spazieren, isst hervorragend und sitzt stundenlang in der Bibliothek der Literary and Historical Society in der Altstadt. Als im Keller der Bibliothek eine Leiche gefunden wird, steckt Gamache schnell mitten in den Ermittlungen. Das Opfer, der als verrückt verschriene Hobbyarchäologe Augustin Renaud, war besessen davon, die sterblichen Überreste des Gründers von Québec zu finden. Aber kann das Geheimnis um Samuel de Champlains Grabstätte so schrecklich sein, dass jemand deswegen einen Mord begeht? Unterdessen erhält Gamache sorgenvolle Post aus Three Pines: Ein Dorfbewohner sitzt wegen Mordes hinter Gittern, und wer, wenn nicht Gamache, könnte den Fall neu aufrollen? (Kampa Verlag)
Dem Zürcher Kampa Verlag ist es zu verdanken, dass nun die Reihe in einer schönen Ausgabe aufgelegt wird, auch wenn beim 6. Band „Heimliche Fährten“ der in Quebec spielt, das Buchcover komplett falsch ist, da sich das Motiv in Alberta im Jasper Nationalpark befindet, hier hätte etwas Recherche des Verlags nicht geschadet. Man erfährt viel über die Geschichte des Landes, über die Separatisten und ihre Bewegung, über die Gründerzeit, die indigene Bevölkerung und bekommt einen tiefen Einblick in das zutiefst verletzte Innenleben des Chief Inspectors nach einem traumatischen Vorfall. Und das Leben in Three Pines geht ebenfalls weiter, vor Ort rollt Beauvoir den Mord aus Band 5 nochmals auf. Dieser sechste Band, der Plot und das zutiefst menschliche Empfinden von Gamache hat mich sehr bewegt und stellenweise – das muss ich zugegeben – zu Tränen gerührt. Ich kann es fast nicht erwarten, den nächsten Band zu beginnen. Nochmals: Louise Penny ist wirklich eine Entdeckung. Wenn man dieses herrliche Land Kanada liebt, umso mehr!
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