Das Kunsthaus Zürich zeigt in Kooperation mit der Schirn Frankfurt eine ganz wunderbare Retrospektive der französisch-schweizerischen Künstlerin Niki de Saint Phalle. Natürlich sind ihre „Schiessbilder“ und „Nanas“ weltbekannt und an vielen Orten zu sehen, aber so viel tolle Bilder, Skulpturen, frühe Assemblagen und Informationen geballt im Kunsthaus Zürich zu sehen ist toll – ein unbedingtes Muss im zu Ende gehenden Ausstellungsjahr 2022…
Ihr Gesamtkunstwerk ist so vielfältig, witzig, ideenreich, emotional und humorvoll, gleichzeitig gibt es aber auch ihre düstere, brutale und hintergründige Seite in ihrem Schaffen, in dem sie auch immer ihren privaten Anteil (die Beziehung zur Mutter, zum Vater) verhandelt, verarbeitet, in die Öffentlichkeit trägt. Das ist äusserst spannend, wenn man sich damit befasst – ansonsten ist einfach eine schön anzusehende Ästhetik, durch die man schlendern kann.





Erst diesen Sommer haben wir die sensationelle Gross-Skulptur „Le Cyclop“ von Jean Tinguely in Milly-la-Forêt in Frankreich besucht, deren Entstehung eng mit Niki de Saint Phalle verbunden und als Modell in dieser Retrospektive zu sehen ist – wundervolle Erinnerungen werden wach. Diese äusserst sehenswerte Retrospektive ist im grossen Ausstellungssaal im 1. OG des Moser-Baus noch bis 15. Januar 2023 zu sehen. Niki de Saint Phalles Gross-Skulptur „L’ange protecteur“ (Schutzengel, eine schwebende Frauenfigur) hängt bereits seit vielen Jahren in der grossen Halles des Zürcher Hauptbahnhofs und kann jederzeit und immer wieder besucht werden…
„Niki de Saint Phalle“ im Kunsthaus Zürich, Heimplatz, 8001 Zürich – www.kunsthaus.ch
Zuletzt besuchte Museen und Ausstellungen:
Collectomania – Museum für Gestaltung Zürich
Musée d’ethnographie de Genève – Genf
Lucian Freud: New Perspectives – National Gallery London
Textiler Garten – Museum für Gestaltung Zürich
«VIVRE NOTRE TEMPS!» Bonnard, Vallotton und die Nabis – Kunstmuseum Bern
Gaël Davrinches: Figures des Style – Château de Carrouges
Pas Sommeil – Musée des Beaux-Arts de Rennes
Tinguelys „Le Cyclop“ – Milly-la-Forêt
Yoko Ono: The room moves st the same speed as the clouds – Kunsthaus Zürich
Georgia O’Keeffe – Fondation Beyeler Riehen
Charles Ray – Centre Pompidou/Bourse de Commerce Paris
Ich habe Niki noch persönlich gekannt: 1982 habe ich bei La Prairie gearbeitet und den von Jacqueline Cochran Inc. kreierten Duft «Niki de Saint Phalle» in der Schweiz lanciert.
Niki hatte dafür einen kobaltblauen, kubischen Flacon mit einem goldenen Aufsatz mit zwei in sich verschlungenen Schlangen gestaltet. Ich besitze noch heute alle Parfum- und EdT-Flaschen, selbst die über 30 cm grosse Dummy- / Schaufenster-Flasche.
Niki war eine verrückte, skurrile Person – ich mag ihre Werke sehr.
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