Anna-Eva Bergman: Voyage vers l’intérieur – Musée d’Art Moderne de Paris.

Was für eine grandiose Entdeckung – Das Werk der norwegischen Künstlerin ANNA-EVA BERGMAN. In der wirklich wunderbaren (ja, ich neige hier einmal mehr zu Superlativen!) Ausstellung im Musée d’Art Moderne de Paris sind mehr als 200 Werke zu sehen, sie dokumentieren das Lebenswerk von den Anfängen bis zu ihrem Spätwerk…

Während ihr Werk zu Lebzeiten weltweit ausgestellt wurde, ist Anna-Eva Bergman heute leider etwas in Vergessenheit geraten, das ist wohl die Tragik vieler bedeutender Künstlerinnen (zuletzt ganz deutlich zu sehen in der bemerkenswerten Ausstellung: „Pionnières – Artistes dans le Paris des Années folles“ 2022 im Musée du Luxembourg). Dabei gehört Bergman zu den wichtigsten Vertreterinnen moderner Kunst nach dem zweiten Weltkrieg. 1959 stellte sie an der documenta II in Kassel aus. 1909 in Stockholm geboren, studierte sie an der Statens Kunstakademi in Oslo, später in Wien und Paris. Mit 20 Jahren heiratete sie den Maler Hans Hartung, wurde auf Druck der Mutter von ihm wieder geschieden, heiratete ihn 1957 ein zweites mal und starb 1987 zwei Jahre vor ihm in Grasse. Während in jungen Jahren viele Werke von der Natur, von Oberflächen, von Felsen, Steinen und deren Formen inspiriert waren, wendet sie sich immer mehr dem abstrakten Expressionismus zu, ihr Markenzeichen werden später plastische Techniken und Metallblätter (Gold, Silber, Aluminium, Zinn, Kupfer, Blei, Wismut).

Wunderbar anzuschauen sind die späten abstrakten Landschaften, Horizonte mit ihren klaren Linien und geometrischen Formen. Ergänzt wird diese tolle Ausstellungen durch viele Handschriften, Dokumente, Fotografien, die einen interessanten Einblick in Bergmans Leben geben. Der dazu erschienene Katalog ist ebenfalls eine Bereicherung – sowohl als Ergänzung zum Ausstellungsrundgang, als auch zu unserer heimischen Bibliothek. Inspiriert vom Werk Anna-Eva Bergmans und dieser Ausstellung gab es auch die Performance „5Agon“ in verschiedenen Museumsräumen zu sehen – mit Marie Goudot und Alain Franco, choreografiert von Anne Teresa de Keersmaeker. Diese grosse Retrospektive feiert die Natur und die Schönheit der Landschaften des Nordens und des Mittelmeeres und das unbedingt wieder zu entdeckende Œuvre Anna-Eva Bergmans. Wunderbar!

Musée d’Art moderne de Paris, 11 Av. du Président Wilson, 75116 Paris, Frankreich – www.mam.paris.fr

Zuletzt besuchte Museen und Ausstellungen:

Années 80. Mode, design et graphisme en France – Musée des Art Décoratifs Paris

Avant l’orage – Bourse de Commerce Paris

Rituels pour un nouveau monde – Anticipations Lafayette Paris

Leon Polk Smith: Going Beyond Space – Haus Konstruktiv Zürich

Augustin Rebetez „Vitamin“ – Aargauer Kunsthaus

Lucas Herzig: e spesso intendo sempre – MASI Lugano 

Niki de Saint Phalle – Kunsthaus Zürich

Collectomania – Museum für Gestaltung Zürich

Musée d’ethnographie de Genève – Genf

Lucian Freud: New Perspectives – National Gallery London

3 Kommentare

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