Mittlerweile ein Muss bei unseren Paris-Aufenthalten – ein Besuch der jeweils aktuellen Ausstellung in der wunderschönen Bourse de Commerce / Pinault Collection…
Immer aufs Neue ist diese architektonische Harmonie zwischen Alt und Neu beeindruckend, sobald man das altehrwürdige Gebäude betritt, der Besuch lohnt schon alleine wegen der lichtdurchfluteten Rotunde, in der aktuell eine Installation des dänischen Performance- und Konzept-Künstlers DANH VO zu sehen ist. „Tropeaolum“ wurzelt in diesem riesigen Rundbau, einem Gewächshaus gleich aus Metall, Beton und Stein und schafft sozusagen ein mutiertes Territorium, in dem sich die Erzählungen miteinander verflechten. Sturmgeschädigtes Material, Stämme und Äste aus französischen Wäldern werden von Holzstreben gestützt, die aus den nachhaltigen Wäldern von Craig McNamara stammen. Er ist der Sohn von Robert McNamara, dem ehemaligen Außenminister und Architekten des Vietnamkriegs, der indirekt dafür verantwortlich war, dass die Familie des Künstlers vor den Folgen eines Konflikts ins Exil floh und sich in Dänemark niederließ. Das ist sehr spannende Konzeptkunst.


Die Schaufenster, die die Rotunde umgeben zeigen aktuell Werke von EDITH DEKYNDT, es sind Ensembles von Haushaltsgegenständen – zerbrochen, heruntergefallen, aufgesammelt, geborgen, abgelegt, verdeckt, repariert, untergetaucht, aufgehängt, schwebend – sozusagen eine Bildstrecke, ein Objekttheater mit vielen kleinen Details und interessanten Materialien.
Aktuell zu sehen: LUCAS ARRUDA / HICHAM BERRADA / DINEO SESHEE BOPAPE / FRANK BOWLING /JUDY CHICAGO / TACITA DEAN / JONATHAS DE ANDRADE / ROBERT GOBER /DOMINIQUE GONZALEZ-FOERSTER / FELIX GONZALEZ-TORRES / PIERRE HUYGHE /BENOIT PIÉRON / DANIEL STEEGMANN MANGRANÉ / ALINA SZAPOCZNIKOW /DIANA THATER THU VAN TRAN / CY TWOMBLY / DANH VO / ANICKA YI
Die Schau „Avant l’orage“ ist nicht so stark, wie die zuvor besuchte Eröffnungsstellung „Ouverture“ (2021) oder die grossartige Schau mit Werken von „Charles Ray“ (2022), dennoch gibt es auch in der aktuellen Ausstellung einige wunderbare Arbeiten zu sehen, wie etwa die grossformatige Videoarbeit von HICHAM BERRADA, die tollen Kokons von ANICKA YI oder den Raum mit Werken von CY TWOMBLY und natürlich ganz prominent im Eingangsbereich „Texas Louise“ (1971) von Frank Bowling.



Noch bis 31. Dezember 2024 gibt es die „Œuvres in Situ“, wie etwa mein persönliches Highlight „I… I… I… “ (2019) – die sprechende Maus – von RYAN GANDER oder die Tauben in der Rotunde – „Others“ (2011) von MAURIZIO CATTELAN.
Zuletzt besuchte Museen und Ausstellungen:
Rituels pour un nouveau monde – Anticipations Lafayette Paris
Leon Polk Smith: Going Beyond Space – Haus Konstruktiv Zürich
Augustin Rebetez „Vitamin“ – Aargauer Kunsthaus
Lucas Herzig: e spesso intendo sempre – MASI Lugano
Niki de Saint Phalle – Kunsthaus Zürich
Collectomania – Museum für Gestaltung Zürich
Musée d’ethnographie de Genève – Genf
Lucian Freud: New Perspectives – National Gallery London
Textiler Garten – Museum für Gestaltung Zürich
«VIVRE NOTRE TEMPS!» Bonnard, Vallotton und die Nabis – Kunstmuseum Bern
Gaël Davrinches: Figures des Style – Château de Carrouges
Pas Sommeil – Musée des Beaux-Arts de Rennes
Tinguelys „Le Cyclop“ – Milly-la-Forêt
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