La vedova allegra – Teatro Lirica Giuseppe Verdi Trieste 25.07.2021

Auch in diesem Jahr kein Festspielsommer auf dem persönlichen Ferien-Programm, stattdessen eine grosse lange Italienreise – mehr Kultur geht fast nicht. Und dennoch kein Verzicht – in Triest beglückt uns spontan im Rahmen des „Festival dell‘operetta“ eine italienische Fassung von Lehàrs „Die lustige Witwe“…

Überraschenderweise gab es noch hervorragende Logenplätze (die man dann auch komplett für sich alleine hat) und beim Kauf am Ticketschalter (als hätte er darauf gewartet) erzählt uns der Regisseur des Abends OSCAR CECCHI von den Schwierigkeiten einer Corona-konformen Inszenierung: In Italien kein Testregime für alle Beteiligten möglich, ein Mindestabstand zwingend. Und so sehen wir es dann auch am Abend, der Chor teilweise mit Mund-Nasenbedeckung, die Solisten mit gebotenem Abstand. Dem Charme dieser Inszenierung tut dies keinen Abbruch, auch wenn Hanna Glawari (VALENTINA MASTRANGELO) und Danilo Danilowitsch (GIANLUCA TERRANOVA) sich während „Lippen schweigen“ und beim grossen Finale mit gebührendem Abstand gegenüberstehen – andere Zeiten, erfordern besondere Massnahmen, neue Bildwelten. Dennoch immer wieder konsequent inkonsequent – die Damen und Herren des Balletts tanzen logischerweise nah beieinander und auch sonst gibt es den ein oder anderen „Abstands-Ausrutscher“. Die üppige Ausstattung (PAOLO VITALE) und eine hervorragende Besetzung bis in die kleinsten Rollen erfreuen uns also am Abend eines heissen Sommertages im Teatro Lirico Giuseppe Verdi im wunderschönen Trieste. Das Stück steht und fällt mit der Spielfreude des Ensembles, hier muss man vor allem den Njegus von ANDREA BINETTI nennen, köstlich, amüsant und auf dem Punkt! Besonders aufmerksam wird man beim wunderbaren Tenor von ORESTE COSIMO als Camille de Rossillon. Die italienischen Dialoge und Gesangsnummern sind gewöhnungsbedürftig, man gewöhnt sich aber schnell daran, eine neue Erfahrung ist es jedenfalls und „La vedova allegra“ klingt frisch und spritzig, die oftmals grässlich übertriebene Walzerseligkeit vermisst man nicht, CHRISTOPHER FRANKLIN dirigiert einen sehr modernen Lehàr. Langanhaltender und begeisterter Applaus zum Ende aus den sehr ausgedünnten Sitzreihen und Logen.

Letzte Opernvorstellungen:

Die Geschichte vom Soldaten“ – Oper Zürich 11.06.2021

„Das schlaue Füchslein“ – Luzerner Theater 30.05.2021

„Intermezzo“ – Theater Basel 21.05.2021

„Les Contes d’Hoffmann“ – Premiere (livestream) Oper Zürich 11.04.2021

„Der Rosenkavalier“ – Bayerische Staatsoper München – Online-Premiere 21.03.2021

„Orphée et Euridice“ – Premiere (livestream) Oper Zürich 14.02.2021

„Il crepuscolo dei sogni (UA)“ – Teatro Massimo Palermo (livestream) 26.01.2021

„Un ballo in maschera“ – Oper Zürich (stream) 17.01.2021

13 Kommentare

Diesen Beitrag von arcimboldis_world kommentieren

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