Geometrische Opulenz – Haus Konstruktiv Zürich

Einmal mehr lässt es das Haus Konstruktiv mit seiner neuen Ausstellung richtig krachen! Direktorin Sabine Schaschl hat die aktuelle Gruppenausstellung kuratiert. Muss man unbedingt sehen!

In dieser grossen Gruppenschau erlebt man als Besucher einen lustvollen Umgang mit der geometrischen und abstrakten Kunst. Werke von John Armleder, Claudia Comte, Sylvie Fleury, Franziska Furter, Peter Halley, Mary Heilmann, Timo Nasseri, Nathalie Du Pasquier und Elza Sile sind zu sehen und bereits beim Betreten des ersten grossen Saales wird man schier erschlagen von der „geometrischen Opulenz“ der riesigen Installation „Heads and Tails“ der Schweizer Künstlerin Claudia Comte. Man kann fast nicht hinsehen und doch kann man die Augen nicht mehr davon lösen. Sie verweist damit auf die Wellenmuster, das Schlangen erzeugen, wenn sie durch Wasser gleiten. Im ersten Stock dann eine spannende Auswahl des ebenfalls Schweizer Konzeptkünstlers John Armleder – er vereint Alltägliches und Hochkultur, hier ist wirklich Opulenz zu sehen: „Apparences konfuses“ sind sechs Malereien in Kombination mit Lamettabahnen, aber auch die unglaubliche Menge an verarbeiteten Materialien sind wirklich opulent. Gegenüber die stimmungsvolle Wand mit Lavasteinlampen. Im klaren Gegensatz dazu die beiden nüchternen geometrischen Gemälde, die einen krassen Gegensatz in ihrer Schlichtheit bilden. Ein sehr schöner Raum ist das!

In der Säulenhalle im 3. Stock dann Timo Nasseris Werke, die an indigene Kunst erinnern, dazu zwei interessante petrolfarbene Kammern von Franziska Futter. Geht man weiter, so überraschen die perforierten Metalltafeln von Elsa Sile, die mich an zarte asiatische Kunst erinnern oder zuletzt Glamour-Trash von Sylvie Fleury mit ihren Swarovski-Kristall-Bildern, die einfach schön anzusehen sind, vor allem, weil man sich leicht selbst darin spiegelt. So ein inspirierender Rundgang! Was für eine interessante Kombination – überbordende Opulenz zum einen und zum anderen die klaren Formen der Geometrie, dennoch eine grosse Harmonie in allen Räumen dieser Ausstellung. Ein Besuch im Haus Konstruktiv lohnt sich zwar immer, aber die aktuelle Schau ist so lustvoll, macht Spass und hebt sich wohltuend erfrischend von den vielen anderen Ausstellungen ab, die gerade hier und da zu sehen sind. Also: Nichts wie hin…!

„Geometrische Opulenz“ im Haus Konstruktiv – www.hauskonstruktiv.ch

Zuletzt besuchte Museen und Ausstellungen:

Walter de Maria: The 2000 Sculpture – Kunsthaus Zürich

Francis Alÿs: As Long as I’m Walking – MCBA Lausanne

Écrits d’Art Brut – Museum Tinguely Basel

Camille Pissarro – Kunstmuseum Basel

Kirchner Museum – Davos

Ouverture/Collection Pinault – Bourse de Commerce – Paris

Musée cantonale de Zoologie – Lausanne

Thierry Mugler, Couturissime – Musée des Arts décoratifs – Paris

MAH: Musée d’art et d’histoire – Genf

Museo Egizio – Torino

11 Kommentare

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