Einer der herrlichsten Orte in der Schweiz ist sicherlich das Grand Hotel Giessbach am Brienzer See – hier vereint sich die Pracht der Belle Epoque und die über 100jährige Geschichte des Hauses mit der grossartigen Lage direkt an den Giessbach-Fällen. Am Abend, wenn die Tagestouristen wieder weg sind und etwas Ruhe einkehrt, lohnt sich dort unbedingt ein Besuch im Restaurant „Le Tapis Rouge“…
Während das Parkrestaurant „Les Cascades“ mit Blick auf die Wasserfälle abends nur den Hotelgästen vorbehalten ist, kann man im etwas ruhigeren „Le Tapis Rouge“ den Blick auf den See geniessen und bekommt eine spannende und nachhaltige Küche serviert. Seit vielen Jahren liegt hier der Fokus auf Achtsamkeit und Sorgfalt beim Einkauf und der Zubereitung des Menüs. Tierwohl und regionale, saisonale Produkte sind die Massgabe für die Karte und so kann man im Vorfeld keine Karte auf der Homepage einsehen, da es immer noch kurzfristige Änderungen gibt – es hat, was der eigene Garten gerade bietet – eigenes Gemüse und Kräuter aus den historischen Gewächshäusern, Giessbach-Honig (von 20 Carnica-Bienenvölkern), Fisch und Fleisch von heimischen Anbietern, die Devise lautet: „vom Garten auf den Teller“:
Amuse Bouche – Gebackene Zucchini gefüllt mit diversen Dip-Saucen und selbtgemachtem Kombucha
Brienzer Seeforelle mit Randenmousse, gepickeltem Apfel und Buchweizen
Hausgemachter Pastrami, frisch gebackenes Brioche, Senf-Kaviar, Gartensalat
Zander aus dem Lago Maggiore mit Sellerie, gepickelter Birne und Spinat
Kalt gebrühter Kaffee mit Milch-Glace und Schokoladentarte
Die Brienzer Seeforelle wurde vom letzten Berufsfischer des Brienzer Sees (Abegglen) gefangen, warum der Zander dann allerdings vom Lago Maggiore stammt war mir ein Rätsel und spricht eher gegen das Konzept. Allerdings lohnt sich der Besuch des Restaurants alleine schon wegen der selbstgemachten Tabasco-Sauce zur Zucchini als Amuse Bouche (eine von vier Dip-Saucen) – wunderbar!. Das Surprise Tasting Menü mit seinen 4 Gängen ist eine wunderbare Gelegenheit, diese frische und regionale Küche zu geniessen, dazu angeboten wird eine entsprechende Weinbegleitung und insgesamt gesehen ist selbst für Schweizer Verhältnisse das Preis-Leistungs-Verhältnis phänomenal und ein Besuch in diesem Restaurant – sofern man sich in der Nähe aufhält – absolut lohnenswert. Küchenchef Lukas Stalder und sein kompetentes Team sorgten für einen kulinarisch interessanten und sehr entspannten Abend. Eine wirkliche Empfehlung. Aufgrund der sehr limitierten Platzzahl ist eine Reservation unbedingt erforderlich.





„Le Tapis Rouge“ im Grand Hotel Giessbach am Brienzer See, Schweiz.
Weitere interessante Restaurants und Bars:
Eating Out #19: „Trais Portas“ – Scuol
Eating Out #18: „Restaurant Mühle“ – Kartause Ittingen
Eating Out #17: „Gin Lovers“ – Lissabon
Eating Out #16 „Convivio“ – Zürich
Eating Out #15: „Pierre Sang (on Gambey)“ – Paris
Eating Out #14 „Krone“ – Zürich Altstetten
Erinnerungen….
Kurz nachdem das Hotel 1984 wiedereröffnet wurde, war ich dort zu Gast. Alles war noch völlig «unrenoviert», die Zimmer entsprechend gewöhnungsbedürftig! Das «Tapis Rouge» gab es damals noch nicht, die Küche war so-so…
Trotzdem war das Ganze ein Erlebnis!
A propos Giessbach: die Handlung des Krimis «Jenseits der Rache» spielt im Grandhotel und an den Giessbachfällen. Die Autorin Esther Pauchard ist eine der Krimi-schreibenden Schweizer Ärzte.
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Ja, das Hotel ist wirklich ein Erlebnis und liegt traumhaft schön. Es gibt übriges von Helmi Sigg einen Sherlock-Holmes-Pastiche-Roman, der dort spielt (Sherlock Holmes und der Giessbach-Fall“), es bietet sich natürlich an, diese Location als Handlungsort zu verwenden… – aber eben wie erwähnt, alleine wegen des „Le Tapis Rouge“ lohnt sich der Besuch….
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