Järvi/Kuusisto: Tüür/Sibelius/Tschaikowsky – Tonhalle MAAG 30.10.2019

Die neue Saison 2019/2020 in der Tonhalle MAAG hat begonnen und der neue Chefdirigent und Musical Director des Tonhalle Orchesters PAAVO JÄRVI gibt einen sehr fleissigen Einstand mit mehreren Konzerten – nach ersten drei besuchten Konzerten hat er bereits einen bleibenden Eindruck hinterlassen, der vielversprechend in die Zukunft weisst…..

Diese Aufbruchstimmung ist zu spüren, bei den Konzerten, bei den Musikern, beim Publikum. Fast euphorisch wird jedes Konzert bejubelt. So auch dieses Konzert, welches mit „Sow the wind…“ (2015) von Erkki-Sven Tüür – einem langjährigen Freund Järvis – eröffnet wird. Ein kurzes 17minütiges Stück, das sich aus anfänglichen kleinen „Windböen“ zu einem apokalyptischen Sturm entwickelt, der zunächst mit der Klarinette beginnt und bis zum Schluss das komplette Orchester ergreift. Naturgewalten werden spürbar, reinigen den Raum. Denn nachfolgend braucht es das auch – Klarheit, Offenheit, Ruhe. Es folgen sechs Humoresken und zwei Serenaden von Sibelius, die der grandiose Solist PEKKA KUUSISTO (Violine) zusammen mit dem Tonhalle Orchester bestreitet.

Erika-Sven Tür (*1959) – „Sow the Wind…“ für Orchester

Jean Sibelius (1865-1957) – Zwei Humoresken op. 87 / Vier Humoresken op. 89 / Zwei Serenaden op. 69 für Violine und Orchester

Pjotr I. Tschaikowsky (1840-1893) – Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“

Diese fast volkstümlich klingenden kurzen Stücke passen erstaunlicherweise hervorragend in diesen Saal, in dieses Programm, vermutet man sie stilistisch doch eher in einer Wirtshausschänke oder beim Heurigen in Wien. Virtuos und voller Witz und Ironie präsentiert Kuusisto teilweise fast selbstverloren innig auf der einen Seite und schelmenhaft feiernd auf der anderen Seite die Stücke. Wie Martin Fröst, ist auch Pekka Kuusisto einer der drei Fokus-Künstler dieser Saison und wird sich noch mit weiteren Konzerten präsentieren. Schlusspunkt des Konzertes dann Tschaikowskys 6. Sinfonie – die „Pathétique“. Fast ohne Unterbrechungen zwischen den einzelnen Sätzen wird dieses Werk zu einem fast atemlosen Marsch, virtuos und erstaunlicherweise mit viel scharfen Akzenten, ohne das sonst so übliche Pathos. Dennoch grosse Ergriffenheit und Stille nach dem letzten Ton im Saal mit anschliessend sehr begeistert applaudierendem Publikum. Nach der Polonaise beim zuletzt besuchten Konzert am 27. Oktober , gab es dieses Mal den Walzer aus Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ als Zugabe..

Zuletzt besuchte Konzerte:

Järvi/Fröst: Tschaikowsky/Copland – Tonhalle MAAG 27.10.2019

Paavo Järvi: Pärt/Sibelius – Tonhalle MAAG 04.10.2019

#bebeethoven – Tonhalle MAAG 06.09.2019

Urbanski/Thibaudet: Bernstein/Gershwin/Lutoslawski – Tonhalle MAAG 21.06.2019

Ligeti/Pintscher – ensemble intercontemporain / Tonhalle MAAG Zürich 10.05.2019

Roth/Lewis: Beethoven/Mahler – Tonhalle MAAG 05.05.2019

Currentzis/Verdi Requiem – KKL/Lucerne Festival 10.04.2019

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