100 Jahre Hamburgische Sezession – Hamburger Kunsthalle

Wenn man in der Hansestadt Hamburg einen entspannten Nachmittag verbringen will, bietet es sich an, durch die ehrwürdigen Räume der Hamburger Kunsthalle zu schlendern. Neben der ständigen Sammlung lohnt sich natürlich immer der Besuch einer laufenden Sonderausstellung – aktuell kann man Beides miteinander verbinden, denn zum 100jährigen Jubiläum der Hamburgischen Sezession kann man vielen Bildern dieser Künstlergruppe in der ständigen Sammlung begegnen…

Die Hamburgische Sezession gründete sich 1919 als Sezessionsgruppe, darunter waren neben vielen Malern auch Architekten und Literaten. Sie alle hatten das Ziel, in der doch eher kaufmännisch geprägten Hansestadt ein offeneres Bewusstsein für die hier lebenden Künstler zu schaffen. 1933 auf Druck des nationalsozialistischen Regimes aufgelöst, agierte diese Abspaltung nochmals zwischen 1945 und 1952 mit Ausstellungen und Veranstaltungen.

In dieser Ausstellung sind nun rund 40 Werke von Künstler*innen der Hamburgischen Sezession und ihres Umfeldes zwischen Objekten der internationalen Moderne platziert. Da die Sezession keine Programmatik hatte, sondern als offener Zusammenschluss verschiedene künstlerische Haltungen zuliess, werden in diesem Rundgang die Verbindungen zum Realismus und Impressionismus ebenso offenbar wie Bezüge zum Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit oder Bewegungen hin zum Surrrealismus und einer freien, gestischen Kunst (Hamburger Kunsthalle).

Das Konzept dieser Ausstellung funktioniert wunderbar und so hat man die Möglichkeit neben vielen international bekannten Malern auch die Werke der eher unbekannten Sezessionsmitglieder zu besichtigen, darunter erstaunlicherweise viele Werke von Frauen. Besonders beeindruckend die Porträts von Anita Rée (1885-1933), die diffamiert und ausgeschlossen sich nach Sylt zurück zog und Suizid beging. In vielen Bildern ist der starke Einfluss Edvard Munchs zu sehen, insgesamt eine sehr vielschichtige, stimmige Ausstellung. Leider war kein Ausstellungskatalog erhältlich und das Angebot an Postkarten zu dieser Ausstellung sehr limitiert. Dennoch lohnt sich der Besuch unbedingt.

Die Ausstellung „100 Jahre Hamburgische Sezession“ in der Hamburger Kunsthalle läuft noch bis 5. Januar 2020.

Zuletzt besuchte Museen und Ausstellungen:

Kolumba Römisch-Germanisches Museum – Köln

„Der junge Picasso“ – Fondation Beyeler Riehen

„Martin Parr: Only Human“ – National Portrait Gallery London

 

9 Kommentare

Diesen Beitrag von arcimboldis_world kommentieren

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