Wenn man sich für aussergewöhnlich schöne Stoffe und Textilien interessiert und gerne durch Museen bummelt, dann ist die aktuelle Ausstellung „INDIENNES“ im Landesmuseum Zürich genau das Richtige…
Unabhängig davon, ist ein Besuch im Landesmuseum immer ein schöner Zeitvertreib, vor allem der Neubau bietet auch architektonisch immer wieder viele reizvolle Ein- und Ausblicke in diverse Innenhöfe oder auf den Platzspitz. Die Indiennes-Ausstellung ist sehr schön gestaltet und auch für Besucher interessant, die nicht unbedingt einen direkten Bezug dazu haben. So erfährt man einiges über die weltweit verzweigten und verästelten Vertriebsstrukturen Schweizer Textilunternehmen (z.B. gründete die Schweizer Handelsfirma Gebrüder Volkart bereits 1851 die erste Niederlassung in Bombay), die leidvollen Zeiten des Kolonialismus und natürlich die Produktion dieser wundervollen Baumwollstoffe in Indien, die dann auch ein Symbol der Befreiungsbewegung Mahatma Gandhis wurden…
Im 17. Jahrhundert werden Indiennes – bedruckte und bemalte Baumwollstoffe aus Indien – ein beliebtes Handelsgut in Europa. Westliche Manufakturen, darunter zahlreiche Unternehmen aus der Schweiz, ahmen diese Preziosen nach und schon bald sind Indiennes allgegenwärtig. Die Ausstellung im Landesmuseum erzählt die Geschichte rund um die Textilproduktion, thematisiert das koloniale Erbe und wandelt auf den Handelswegen zwischen Indien, Europa und der Schweiz. Äusserst sehenswert sind die vielen prachtvollen Stoffe, darunter hochkarätige Leihgaben aus dem In- und Ausland. (Landesmuseum Zürich)
Zusätzlich zu den gut dokumentierten Materialien gibt es wunderschöne Stoffbahnen, Kleidung und sogar ein Bett aus bemalten/bedruckten Stoffen, eben den „Indiennes“ zu besichtigen. Für diese Ausstellung sollte man ca. 1-2 Stunden einplanen. Ein Besuch lohnt sich sehr!
Zuletzt besuchte Museen und Ausstellungen:
100 Jahre Hamburgische Sezession – Hamburger Kunsthalle
Kolumba Römisch-Germanisches Museum – Köln
„Der junge Picasso“ – Fondation Beyeler Riehen
„Martin Parr: Only Human“ – National Portrait Gallery London
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