Nun ist es also soweit: Covid19 rückt im Bewusstsein etwas nach hinten. Es dominieren die Frühlingsgefühle, die Sonne scheint, die Restaurants und Bars haben wieder geöffnet, wir nähern uns ein klein wenig der gewohnten und ach so geliebten Normalität…
Aber ist dem wirklich so? Einerseits beginnen wir mit Corona zu leben und richten uns in dieser neuen Realität ein, andererseits gibt es nun irgendwelche Idioten mit Aluminiumhüten und obskuren Verschwörungstheorien, die derzeit die Medien dominieren und fast schon die neuen Veröffentlichungen der immer noch niedrig bleibenden Fallzahlen verdrängen. Vergessen sind die Bilder der überfüllten Intensivstationen mit unzähligen Menschen an Beatmungsgeräten in Bergamo/Italien, einem der Hotspots zu Beginn des Ausbruchs in Europa. Aber es ist wie immer: man stumpft ab, sofern man nicht persönlich betroffen ist. Dazu die vielen Spekulationen und grossen Ansagen, dass nach Corona nichts mehr so sein wird wie vorher. Ich bezweifle das sehr. So funktioniert der Mensch nicht. Und ich kann diesen Spruch auch nicht mehr hören. Was wir wollen, ist die Rückkehr zur Normalität, zu unserem gewohnten Alltag. Und sobald die Gefahr gebannt ist, machen wir weiter wie bisher. Mit den gleichen Freuden, Ängsten und Sorgen. Nur um eine Erfahrung reicher. Und dem Wissen, auch diese Krise überstanden zu haben. Und vielleicht der Erkenntnis, was wichtig ist im Leben. Ich habe einmal mehr festgestellt, welch grossen Stellenwert das kulturelle Leben für mich hat und wie viel Lebenszeit ich in diversen Theatern, Opernhäusern, Hallen, Museen, Konzertsälen verbracht habe. Und nun ist plötzlich „überschüssige“ Zeit vorhanden. Die gefüllt werden muss. Denn „leere“ und ungenutzte Zeit, ist „schlechte“ Zeit. Sagte mir bis anhin mein Gefühl. Aber da bin ich mir nun nicht mehr ganz sicher, ob dem wirklich so ist. Beim Lockdown lernt man auch, Dinge neu zu betrachten, anders, vielleicht sogar differenzierter zu bewerten. Vielleicht kann diese „leere“ Zeit auch einfach leer bleiben…
Die letzten Kolumnen zur ungeplanten C-Entschleunigung findet man hier:
ARCIMBOLDIS COLUMN #24: DIE UNGEPLANTE C-ENTSCHLEUNIGUNG – PART 1
ARCIMBOLDIS COLUMN #25: DIE UNGEPLANTE C-ENTSCHLEUNIGUNG – PART 2
ARCIMBOLDIS COLUMN #26: DIE UNGEPLANTE C-ENTSCHLEUNIGUNG – PART 3 – Travelling
Genau so sehe ich das auch. Ich sehe diese Zeit nicht als Hausarrest, sondern die einzige Möglichkeit endlich zur Ruhe zu kommen. Auch ich liebe die Museen, Galerien und einfach unter Menschen zu sein. Leider geht das im Moment nicht. Dafür öffnen sich andere Türen. Es ist der Moment sich einfach auf die einfachen Dingen besinnen und erkennen das wir doch viel zu viel unnötiges haben.
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Ich muss Dir ganz ehrlich sagen, ich habe es bisher sehr genossen, plötzlich so viel Zeit zu haben. Auch wenn ich anfangs noch vehement versucht habe, dies sinnvoll zu füllen. Aber irgendwann habe ich dann doch losgelassen und einfach diese viele freie Zeit genossen. Gar nicht so einfach. Wo man doch immer gewohnt ist, die Freizeit „sinnvoll“ mit irgendwelchen Aktivitäten zu füllen……
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Wohl dem, der fähig und willens ist, die im Hintergrund der Misère versteckten kleinen Chancen in den Vordergrund zu holen! Dabei darf man natürlich nicht aufrechnen und nach einem Saldo schauen.
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Lieber Roland – das hast Du aber schön formuliert! 🙂 – man kann einfach versuchen, aus dieser (sowie aus jeder….) Situation das Beste zu machen. Mehr bleibt einem ja nicht…. Herzlichst aus Zürich. A.
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Ja, ich denke auch: es wird wieder weiter gehen mit dem «immer-schneller-weiter-höher». Nichts gelernt – bis zum nächsten Crush. Wie der wohl aussehen mag?
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Aber wir sehnen uns ja alle nach der Rückkehr der „normalen“ Lebens, es wäre illusorisch zu glauben, dass sich danach alles ändert…….. – wie auch?
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Ich fülle die „Leere“ mit schönen Wörtern
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Das ist eine gute Idee. Ich werde versuchen, diese Leere einfach mal ungefüllt zu belassen (auch wenn das manchmal sehr schwer fällt). Aber das ist auch mal eine Erfahrung.
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Nichts tun ist mehr als man glaubt
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Allerdings!!!! 🙂
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