Lars Lenth – Der Lärm der Fische beim Fliegen.

So schnell kann es manchmal gehen: Das Buch eher durch Zufall entdeckt, in einem Zug durchgelesen und für richtig gut befunden. „Der Lärm der Fische beim Fliegen“ von Lars Lenth hat dem Leser einiges zu bieten…

Der Plot ist gut und realistisch, die Figuren interessant gestaltet und glaubwürdig – vom Öko-Terroristen bis zu mafiösen Brüdern, vom korrupten Polizeipräsidenten bis zum gelangweilten, valiumsüchtigen Protagonisten Leo Vangen ist alles dabei. Alles in allem ein realitätsnahes Szenario – man bleibt dran und wird hineingezogen in eine Geschichte, die einem leider die Schönheit der norwegischen Fjorde etwas vergällt. Das Genre ist nicht klar umrissen, am ehesten ist es wohl als Thriller zu bezeichnen, hat aber auch sehr viele komische Momente und witzige Situationen. Ausserdem kommt dieser Roman etwas anders, ich würde sagen frischer, daher als die meisten Neuerscheinungen der Skandinavien-Krimi-Schwemme…

Leo Vangen führt ein ruhiges Leben in Oslo. Das ändert sich, als Axel Platou, ein Kindheitsfreund und erfolgreicher Unternehmer, ihn bittet, ins raue nördliche Norwegen zu reisen. Dort wurden Anschläge auf Axels Lachszuchtfarm verübt, und Leo soll der Sache auf den Grund gehen. Doch die skrupellosen Vega-Brüder kümmern sich bereits auf ihre Art um die Schuldigen – die drei Männer leiten die Farm und schrecken vor nichts zurück, um ihre Einnahmequelle zu schützen. Der unbedarfte Leo gerät zwischen die Fronten wütender Ökoaktivisten, eigenwilliger Einsiedler und brutaler Lachsfarmer. Bald wünscht er sich sein ödes Leben zurück. (Blanvalet Verlag)

„Der Lärm der Fische beim Fliegen“ hat vieles, was ein unterhaltsames Buch bieten kann – es ist spannend, amüsant, locker flockig geschrieben (und übersetzt) und bietet interessante und gut recherchierte Einblicke in diese grässliche Fischzucht-Industrie. Wenn man sich im Netz ein wenig umschaut, findet man die meisten Fakten (leider) auch in der Realität wieder. Ich habe den Roman gerne und amüsiert gelesen – der Appetit auf norwegischen Zuchtlachs ist mir allerdings ziemlich vergangen. Im September 2019 ist bereits ein neuer Roman mit dem Protagonisten Leo Vangen erschienen: „Schräge Vögel singen nicht“ – ich bin sehr gespannt.

„Der Lärm der Fische beim Fliegen“ von Lars Lenth, Blanvalet Verlag, 2019 auf dt. erschienen, ISBN: 978-3-7341-0423-7 (Werbung)

Dieser Blog-Beitrag ist ohne eine vereinbarte Zusammenarbeit mit dem Verlag entstanden. Ich habe ein Rezensionsexemplar auf Anfrage kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen, wofür ich mich beim Verlag Blanvalet (Randomhouse) sehr herzlich bedanken möchte. Meine Meinung blieb davon in jeglicher Art und Weise unbeeinflusst. 

Zuletzt gelesen:

Pauline Delabroy-Allard – Es ist Sarah

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9 Kommentare

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