Mit ihrem ersten Roman „Kitchen“ (1987) wurde sie bekannt, heute zählt Banana Yoshimoto zu einer der bekanntesten Autorinnen Japans, nun ist „Ein seltsamer Ort“ von 2017 im Diogenes Verlag auf deutsch erschienen…
Um es gleich vorweg zu nehmen – der Klappentext klingt sehr interessant und wer Yoshimoto kennt, der weiss, sie schreibt immer über ähnliche Themen. Bei ihr sind dies übernatürliche Phänomene, der Tod und immer auch Zitate und Annäherungen an japanische Klassiker und Mangas, im Grunde ist Yoshimoto eine Popliteratin und wohl vor allem bei jungen Menschen in Japan sehr beliebt. Leider wird ziemlich schnell klar, dass dieser Roman kein grosser Wurf ist, sehr schnell macht sich Langeweile breit und mehr als einmal muss man genervt mit den Augen rollen und es fällt zudem schwer, nicht auf jeder Seite einmal laut zu stöhnen. Die Idee des Plots gefällt mir, die Umsetzung weniger und man mag es nicht auf die Übersetzung schieben, könnte dies auch nicht beurteilen. Kurzum: sehr banal, vorhersehbar, ziemlich langweilig und auch wenn dieser Roman relativ kurz ist, verspürt man keine Lust, ihn bis zum Ende zu lesen.
Mimi und Kodachi sind in Fukiage aufgewachsen, einer abgelegenen, von Bergen und Meer umgebenen kleinen Stadt mit mysteriöser Vergangenheit. Seit ihre Mutter nach einem schweren Unfall im Koma liegt, haben die Zwillingsschwestern in Tokyo ein neues Leben begonnen. Eines Tages kehrt Kodachi von einem Besuch bei ihrer Mutter im Krankenhaus nicht zurück. Mimi macht sich auf die Suche nach ihrer Schwester, bekommt Hinweise von zwei unheimlichen Wahrsagerinnen und beginnt, ihre Heimatstadt neu zu erkunden. Alles deutet auf eine geheimnisvolle andere Welt hin, in der sich Mutter und nun auch Kodachi befinden. Mimi begegnet einem jungen Mann, der ähnliche Grenzerfahrungen gemacht hat und sie bewältigt, indem er sich in den Dienst der Toten und ihrer Gräber stellt. (Diogenes Verlag)
In der Regel gebe ich jedem Buch eine Chance, aber irgendwann kommt dann der Punkt, an dem ich mir sage – das ist Zeitverschwendung, es gibt ausreichend gute Literatur, die ich in meiner begrenzten Lebenszeit gerne lesen möchte. Also – liebe Banana Yoshimoto – nichts für ungut, aber diesen Roman kann und will ich nicht zu Ende lesen, ich klappe das Buch auf Seite 120 zu und kümmere mich um spannendere Dinge…
„Ein seltsamer Ort“ von Banana Yoshimoto, 2023, Diogenes Verlag, ISBN: 978-3-257-07238-9 (Werbung)
Dieser Blog-Beitrag ist ohne eine vereinbarte Zusammenarbeit mit dem Verlag entstanden. Ich habe ein Rezensionsexemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen, wofür ich mich beim Diogenes Verlag sehr herzlich bedanken möchte. Meine Meinung blieb davon in jeglicher Art und Weise unbeeinflusst.
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Immer gut, wenn man gekonnt von etwas abgehalten wird…
Kürzlich las ich den Roman „Oben Himmel, unten Erde“, auch aus Japan. Ich fand das Buch hervorragend!
Gruß von Sonja
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Hallo Sonja – hat mir auch total gut gefallen! Japan hat ziemlich viel spannende Autor:innen, wobei ja Flasar in Österreich lebt… 🙂 – umso grösser gerade diese Enttäuschung mit Yoshimoto. Anyway! Life goes on. Schönen Sonntagabend, viele Grüsse aus Zürich. A.
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Bücher müssen nicht beendet werden – es fällt mir dennoch immer schwer, vorzeitig abzubrechen. Gut, wenn es trotzdem klappt 😀 Viele Grüße!
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Hey, schön mal wieder von Dir zu hören. Ja, Du hast natürlich Recht, aber das fällt immer so schwer, aber ich habe aktuell mehrere Bücher hintereinander begonnen und mich dermassen gelangweilt. Ich habe entschieden, das mache ich nicht mehr. Ich gebe dem Buch 100 Seiten. Sonst ist das alles einfach Zeitverschwendung, gibt ja genug anderes tolle Material. Schönen Sonntagabendgruss nach Berlin! A.
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