Wenn ich meine eher seltenen Blogposts der Rubrik „EATING OUT“ durchscrolle, stelle ich fest, dass die meisten von mir besprochenen Restaurants und gebloggten Beiträge aus Frankreich sind – quelle surprise!! Und nun schon wieder, aber ich kann nicht anders, denn das „KIN“ in Marseille ist einfach grossartig und lohnt ein paar Zeilen…
Vor 2 Jahren in der Normandie fiel mir das sehr interessante Kochbuch „L’afrique cuisine en France“ von Vérane Frédiani in die Hände, darin enthalten sind inspirierende Rezepte und Porträts von Köch:innen mit afrikanischen Wurzeln, die Gerichte auf sehr hohem Niveau zubereiten. Unter anderem wird darin auch über Chefkoch Hugues Mbenda berichtet, dessen Geburts- und Heimatstadt Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) ist und der in Marseille sein Restaurant „KIN“ (Abkürzung für Kinshasa) betreibt. Da bietet sich ein Besuch an, wenn man sich schon in dieser wunderbaren Hafenstadt aufhält und sich die anderen Tage eher der maritim-provençal angehauchten Küche hingibt. Das „KIN“ liegt direkt im Herzen von Marseille im 1. Arrondissement und hier verarbeitet Mbenda mit seinem Team frische, saisonale Produkte aus dem Mittelmeerraum und lässt gleichzeitig seine Kindheitserinnerungen an Kinshasa in die Küche einfließen. Dort entwickelte der Küchenchef schon als Kind eine Vorliebe für das Kochen, dank seiner Mutter Jeanne, die ein kleines Straßenrestaurant betrieb. Das Menü im „KIN“ besteht aus 7 Gängen, wechselt monatlich und richtet sich nach den Jahreszeiten.
MENU: Panisse de haricots Niébe, creme citronnée – Mousse de banane plantain parmesan et huile d’olive – Gaufre manioc, crème aioli piment – Gnocchis de patates douces blanches farçis aux champignons, shiitaké grillé, bouillon à la citronelle (RD Congo) – Truite d’Ardèche mi-cuite et marinée au bisa, crème de mais fumé, courge buttent confite au citron – Filet d’Agneau de Sisteron, épices Dibi, pesto aux herbes, mille-feuille de banane plantain – Granité au bissap blanc – Mousse de Tome de Provence, chutney mangue piment – Cake et cappuccino de châtaigne et café du Kivi (RDC), gel citron combava – Financier framboise kororima (cardamome africaine)








Das Menü bietet ungewohnte Optik mit interessanten Geschmackskombinationen, lässt mich immer wieder in eine gewisse Exotik eintauchen, wunderbar, dass offenbar viel mit fruchtig-säuerlichen Aromen gearbeitet wird, die einen spannenden Gegensatz bilden zu dem oft erdigen Geschmack etwa von Kochbanane oder Süsskartoffel. Die Weinbegleitung ist ungewöhnlich und absolut empfehlenswert. Und wer sich nicht abends dieser umfangreichen Menüfolge samt Weinbegleitung hingeben möchte, der hat tagsüber die Möglichkeit hier das etwas schlichter gehaltene Lunch-Menü im dann „Libala“ genannten Restaurant zu sich zu nehmen – das ist eine grossartige Idee, dieses sehr schön und schlicht gehaltene Restaurant mehrfach und vielseitig zu nutzen. Aber egal wann, ein Besuch des „KIN“ lohnt sich unbedingt, sollte man sich in Marseille aufhalten.
„KIN“, 10 rue Francis Davso, 13001 Marseille, Frankreich – www.kin-restaurant.com
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