Seit den Achtziger Jahren ist Marc Almond musikalisch einer der vielseitigsten und spannendsten Solo-Künstler, aber auch immer wieder in neuen Konstellationen oder als special Guest unterwegs – nun einmal mehr bei einem grossartigen Konzert des britischen Pianisten, Bandleader und Fernsehmoderator Jools Holland…
Holland und Almond kennen sich und arbeiten schon sehr lange zusammen und erst vor kurzem haben sie ein gemeinsames Album „A lovely life to live“ veröffentlich. Die gute erste Hälfte des Konzerts bestreitet Holland in kleinster Besetzung selbst am Flügel und George Latham am Schlagzeug sowie den beiden Sängerinnen Louise Marshall und Beth Rowley, bevor Marc dazu stösst und mit „Say hallo, wave goodbye“ (aus dem „Soft Cell“ – Album „Non-Stop Erotic Cabaret“) loslegt. Nach zwei Titeln aus dem gemeinsamen Album („A lovely life to live“ und „Big Black Mercedes 600“) und einer fantastischen Interpretation von Edith Piafs „Hymne à l’amour“ folgt das obligatorische und offenbar auch für Marc unsterbliche „Tainted Love“ und dann ist mein grosses Idol und musikalische Jugendliebe auch schon wieder verschwunden. Natürlich fehlt ihm jetzt mit 61 Jahren etwas von der einstigen Strahlkraft in der Stimme, dennoch ist Marc Almond immer noch ein hervorragender Sänger, der jeden einzelnen seiner Songs emotional ausreizt, interpretiert, lebt – das ist die Qualität dieses Künstlers. Seine Konzerte sind immer wieder ein Erlebnis. Letzter Gast in dieser illustren Runde ist die „Queen of Boogie-Woogie“ Ruby Turner mit ihrer kraftvollen und energiegeladenen Stimme und Performance. Trotz Tonproblemen kocht der Saal. Ein Konzertbesuch bei Jools Holland und seinen Gästen lohnt sich – egal ob (vor ein paar Jahren in grösserer Bandbesetzung, aber mit den fast gleichen Gästen) im Kaufleuten oder nun im eher intimen Moods.
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