Einmal mehr hat die Engländerin Florence Welch mit ihrer Band „Florence and the machine“ ihren vielen Fans ein spezielles Konzerterlebnis beschert. Elfengleich im zart-apricotfarbenen Hippiekleidchen springt und tanzt sie sich im Hallenstadion Zürich durch ihr neues Album, präsentiert aber auch ältere Songs aus ihrer mittlerweile 10 jährigen Karriere…
Nach dem etwas nervigen (aber nicht uninteressanten) Supporting-Act „Young Fathers“ (Hip-Hop/Pop aus Edinburgh) wurde dann auch relativ zügig die wunderschön-gestaltete Bühne aus Holz enthüllt und erinnerte irgendwie an eine Pop-Version der neuen Tonhalle MAAG. Dann erscheint Florence und zieht sofort die Zuschauer in ihren Bann, liefert einen hervorragenden Song nach dem nächsten und zelebriert eine Art Messe mit viel Nebel, Pathos, vielen ihr nachfolgenden Jünger*Innen und schön anzuschauender Walla-Walla-Riesentuch-Choreographie an der Decke. Wie eine Sekte schalten – auf Wunsch von Florence – alle im Stadion ihre Handys aus („Dog days are over“), umarmen und spüren sich oder schalten beim Encore dann ihre Mobiltelephone ein, um der Göttin ein Lichtermeer zu präsentieren. Überhaupt gibt es von ihr an diesem Abend viel Politisches und andere Statements zu hören: „wir sind alle ein vereinigtes Europa, nehmt euch an den Händen“, „umarmt euch, ihr seid frei“, „steht auf und tanzt, das ist eine aktive Show“ (gut, ich bin dennoch sitzengeblieben….) oder grosse Freude darüber, dass es wenig toxische Männlichkeit gibt im Saal an diesem Abend… – all das macht, neben den selbstverständlich grossartig interpretierten Songs, auch das ganz Spezielle an dieser Power-Frontfrau aus, deren Zauber man sich nicht entziehen kann (und auch gar nicht will)…
SETLIST – Hallenstadion Zürich am 4. März 2019
June – Hunger – Between two lungs – Only if for a night – Queen of peace – South London forever – Patricia – Dog days are over – 100 Years – Ship to wreck – Sky full of Song – Cosmic Love – Delilah – What kind of man / Encores: Big god – shake it out
„High as Hope“ ist das vierte Album von Florence and the machine“ und erschien 2018, wie man hören und lesen konnte, wohl das erste Album, welches sie nüchtern schrieb. In ihren Songs reflektiert sie schon immer auch ihr eigenes Leben, es geht um Essstörungen, Drogen, Liebeskummer, Alkohol – aber nun wohl auch um Hoffnung. Tolle Mucke! Spannende Person!
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