Tosca – 01.11.2017 Oper Zürich

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Das ist der Abend von LA HARTEROS. Neben den vielen Toscas meines bisherigen Lebens (und das waren einige…. und auch wirklich grosse und tolle Sängerinnen…), muss ich ehrlich gestehen: Anja Harteros ist für mich eine der herausragendsten Interpretinnen. Sie lebt und singt diese Figur mit jeder Bewegung, jedem Ton, mit jeder Note. So glaubhaft und überzeugend habe ich das selten erlebt. Was für ein Glücksfall. Begeisterung. Sozusagen.

Brian Jagde hat (für mich) noch nicht den tenoralen Schmelz für die Feinheiten eines Cavaradossi, ist aber auf dem besten Weg dahin. Auf der Bühne ist er jedenfalls eine Erscheinung. Momentan ist er mir noch zu undifferenziert und laut. Ich bin mir sicher, Brian Jagde wird seinen Weg gehen und hat eine grosse Karriere vor sich. Neben der überaus präsenten Anja Harteros erscheinen die Männer eher schwach. Waren sie aber keineswegs – Tosca ist eben meist ein Abend für die Diva. Das Dreigestirn Tosca-Cavaradossi-Scarpia in der Kombination Harteros-Jagde-Vratogna funktioniert prima.

Die Inszenierung von Robert Carson ist immer wieder sehenswert – auch, weil so unaufgeregt. Am Schluss, wenn die Rampenlichter von Toscas Bühne aufleuchten, bleibt dies als starker Eindruck haften, bevor der Schlussvorhang fällt.

Paolo Carignani lässt besten Puccini aus dem Graben ertönen, klar und scharf umrissen, ohne allzu grosse Üppigkeit – so muss Puccini für mich klingen, so mag ich das! Herrlich.

Für eine Repertoire-Vorstellung eine grossartige Besetzung, einmal mehr ein toller und spannender Abend an der Oper Zürich. Puccini at it’s best!

„Tosca“ von Giacomo Puccini (1858 – 1924)

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