Arcimboldis Column #3: SRF Literaturclub – Krimi-Spezial im Oktober 2017

Hm. Tja. Also. Nun ist das ja schon ein paar Tage her, mit diesem Krimi-Spezial im Oktober des SRF Literaturclubs vom 10. Oktober 2017. Zunächst dachte ich, die Sendung ist an mir bedeutungslos vorbeigezogen, aber offensichtlich beschäftigt sie mich immer noch – ich muss etwas dazu schreiben. Wer hätte das gedacht? Es war NIE meine Absicht, mich zum Literaturclub des SRF mit Nicola Steiner zu äussern. Wenngleich ich gerne Tweets zu ihrer Frisur absetze. Und ich – ab und zu – auch gerne eine Aufzeichnung besuche. Am Abend der Ausstrahlung bin ich irgendwann ausgestiegen und ins Bett (um zu lesen), da ich Sven Regener nicht mehr ertragen konnte. Schade, irgendwie. Ich mochte damals bei Erscheinen von „Herr Lehmann“ seine Schreibe, aber in diesem Literaturclub als Gast ging er mir tierisch auf die Nerven. Auf den Sack. Ganz ehrlich. Die restliche Runde – nebst Frau Steiner bestehend aus der Literatur-Omi Elke Heidenreich und dem immer wieder interessanten und geistreichen Philipp Tingler – konnte genügend lästern und loben und quängeln und gängeln. Schade, konnte Herr Tingler nichts mit der „Marseille-Trilogie“ anfangen – für mich eine grossartige Krimi-Trilogie des leider im Jahr 2000 verstorbenen Jean-Claude Izzo. Herr Tingler bemängelt das Männer- und Frauenbild der Protagonisten und des Kommissars Fabio Montale. Kann ich verstehen, ist aber auch schon ein paar Jahre her, dass die Romane entstanden (1995-1998) und somit auch ein Stück Zeitgeschichte. Trotzdem sehr gut. Immer noch. „Eileen“ von Odessa Moshfegh klingt interessant (wird gelesen), „Durst“ von Jo Nesbø von fast allen verrissen (liegt auch hier, neben mir), ebenso „Oxen – Das erste Opfer“ von Jens Henrik Jensen. Man fragt sich ja schon, was die Verlage zu dieser Sendung beisteuern, damit deren Bücher vorgestellt werden. Einerseits gibt man sich literarisch und kulturell und verdammt oftmals die Bahnhofsbuchhandlungs-Rundständer-Literatur (ausser die Heidenreich-Omi – der gefällt das zumeist; vor allem, wenn sie im Klappentext zitiert wird), andererseits schielt man mit einer Krimi-Spezial-Sendung auf Einschaltquoten. Sehr konsequent. Ich fand es irgendwie, hm, na – lächerlich. Ich liebe Krimis, brauche dazu aber keine Bildungsbürger-Besprechungen. Ein Krimi kann, muss aber nicht literarisch wertvoll sein. Es zählt der Thrill, die Idee, die schlaflose Nacht. Oder?

Naja. Es bleibt noch zu erwähnen, dass Philipp Tingler und Nicole Steiner zumindest bei „ICH oder DU“ von Glanz & Gloria bei 14 von 20 Fragen übereinstimmen und somit 70 % Harmonie im Ergebnis haben. Glückwunsch! Diese 3.55 Minuten waren jedenfalls unterhaltsamer als die letzte Sendung des Literaturclubs.

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