„The 27th Club – Legends never die“ – Maaghalle 09.03.2018

„Live fast, love hard, die young“ – dieser Songtitel (von Faron Young, 1956) bringt das Thema der Show auf den Punkt, ein Abend von und mit den Mitgliedern des legendären „27th Club“, sie alle lebten und liebten hart und exzessiv und starben sehr jung und überraschend – im Alter von 27 Jahren. Zu hören gab es unter anderem legendäre Songs von Jimi Hendrix, Janis Joplin, Kurt Cobain, Jim Morrison, Amy Winehouse…Die Show selbst ist relativ gut gelungen. Im Vergleich zu einer bodenlos schlechten David-Bowie-Tribute-Show im Jahr 2017 im Volkshaus – bei der man nicht wusste, ist das  eine Persiflage oder ernst gemeint – war diese Produktion glaubwürdig. Bei derartigen Spektakeln muss man leider häufig billige und lachhafte Ausstattung (vor allem bei den Perücken) ertragen, da wollen die Produzenten oft zu viel, statt einfach auf die gute Musik zu vertrauen. Doch hier wurden die Mittel sorgfältig eingesetzt, die Künstler wirken authentisch, sind als die jeweiligen Stars erkennbar, versuchen aber nicht an einem „look-alike-contest“ teilzunehmen. Hervorstechend im Cast ist definitiv CONOR HOUSTON als junger Mick Jagger (der ja genaugenommen nicht zum 27th Club gehört, aber wegen des dazugehörenden toten Gründungsmitglieds der Stones – Brian Jones – eben doch mit von der Partie ist….) – er wirbelt und performed mit typischen Jagger-Posen und ausgestellter Androgynie über die Bühne und wird damit zu einem der Höhepunkte des Abends. TOR HILLS (Janis Joplin) und MAX MILNER (Kurt Cobain – grossartig in der letzten MTV-Unplugged-Sequenz „Fuck you all, this is the last song of the evening“) sind ebenfalls klasse, die Interpretin der Amy Winehouse (ROO SAVILL) überzeugt nicht, ist eher langweilig, viel zu sauber, viel zu wenig authentisch – ihr kommt es viel zu sehr darauf an, die Noten richtig zu singen und gut auszusehen, anstatt den Song zu fühlen. Schade. Der Regisseur TOBY GOUGH, der ja mit verschiedenen Shows wie „Bollywood“, „Lady Salsa“, Born to Samba“ etc. bereits grosse internationale und erfolgreiche Touring-Shows inszeniert hat, hat ein gutes Gespür für den Wunsch der Zuschauer nach einem ausgewogenen Abend zwischen Unterhaltung, Information und etwas Lokalkolorit. Die Einblendungen von biographischen Daten zu den einzelnen Stars sind informativ und nicht belehrend. Wunderbar die Choreografien und der Tanz von SHERINNE KAYRA ANDERSON – immer im „Look and Feel“ der jeweiligen Zeit der Songs choreografiert – Star des Abends ist aber definitiv die Gastgeberin und Sängerin MARION CAMPBELL – toll und sehr präsent und in einem wunderbar zeitlosen (aber leider von WWRY geklautem) Outfit!

Man fragt sich natürlich, ob jeder dieser Künstler ohne den frühen Tod  ebenfalls zum Mythos geworden wäre…. – BUT: Anyway, who cares – eine unterhaltsame Show mit guter Musik und (aufgrund unseres Besuchstages, nämlich einem Freitag) ein idealer Einstieg ins Wochenende…

Von der Produktion wurden im Foyer Flyer mit einer Auflistung der „Mitglieder des 27th Club“ abgegeben – von 1892 (Alexandre Levy) bis 2011 (Richard Turner) – eine interessante und irgendwie schräge Information!

 

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