Gaea Schoeters – Trophäe.

Was für ein grossartiger Roman, was für ein toller Plot – ein absolut lesenswerter Pageturner: Gaea Schoeters Roman „Trophäe“. Wunderbar. Konsequent. Modern. Sehr zu empfehlen…

Es ist nicht nur diese packende Geschichte, welche die Qualität dieses Romans ausmacht, es ist die Beschreibung der Savanna Afrikas, der Menschen, der krassen Gegensätze. Man begibt sich als Leser in eine fremde Welt von Abschlusslizenzen und Renaturierungsprogrammen, das dies alles zusammenhängt, erscheint paradox. Und natürlich geht es um Jagdleidenschaft, Grosswildjagd, die Big Five. Und die im Mittelpunkt stehende Frage nach der Moral und ob man sich – mit dem nötigen Vermögen – wirklich alles kaufen kann. „Trophäe“ ist provokant, denn es bleibt zuletzt natürlich die Frage, wie viel ein Menschenleben wert ist?

Hunter, steinreich, Amerikaner und begeisterter Jäger, hatte schon fast alles vor dem Lauf. Endlich bietet ihm sein Freund Van Heeren ein Nashorn zum Abschuss an. Hunter reist nach Afrika, doch sein Projekt, die Big Five vollzumachen, wird jäh von Wilderern durchkreuzt. Hunter sinnt auf Rache, als ihn Van Heeren fragt, ob er schon einmal von den Big Six gehört habe. Zunächst ist Hunter geschockt, aber als er die jungen Afrikaner beim flinken Jagen beobachtet… (Hanser/Zsolnay Verlag)

Schoeters klare Sprache in der Übersetzung von Lisa Mensing liest sich wunderbar. Das Werk an sich ist konsequent, klar und packend bis zur letzten Seite. Sie lässt uns als Leser teilhaben, nimmt uns mit auf diese Reise und lässt uns – auch wenn das Ende etwas absehbar ist – betroffen zurück. Das ist wirklich gute Literatur! Eine Entdeckung. Unbedingt lesen!

„Trophäe“ von Gaea Schoeters, 2024, Zsolnay Verlag, ISBN 978-3-552-07388-3 (Werbung)

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