Überschwänglich war mein erster Eindruck von NOAH BACHOFENs Kochbuch „Wäärli guät“, was mich doch tatsächlich zu einem Preview verleitet hat, noch bevor ich überhaupt etwas daraus gekocht habe. Nun, um mehrere Erfahrungen reicher folgt eine etwas ausführlichere Rezension zu diesem im at VERLAG erschienenen und sehr schön gestaltetem Kochbuch…
Auf seiner Webseite schreibt Bachofen über sich selbst: „Seit über einem Jahrzehnt bin ich als leidenschaftlicher Koch ganz und gar in meinem Element. Sterneküche meets unverschämtes Handwerk und das mit einer guten Portion Frechheit! Und wie verbreite ich diese Vibes? Durch Digital Content, klar! Meine Leidenschaft fürs Kochen möchte ich dadurch auch an dich weiterreichen. Bereit für eine Geschmacksexplosion?“. Zugegebenermassen macht es mich eher stutzig, wenn jemand seine Vibes über digitalen Content verbreitet, das löscht mich häufig sogar ziemlich ab. Deshalb folge ich Bachofen zwar auf Instagram, sehe mir aber so gut wie nie seine Posts an, sein Kochbuch hingegen schlage ich oft auf und habe nun mittlerweile auch schon einige seiner Rezepte erprobt. Da bin ich dann eben doch eher der analoge Typ. Bereits mein erster Blogpost „Wäärli guät. Preview“ war schon sehr positiv und mit grosser Erwartungshaltung verbunden. Das hat sich eingelöst. Bachofen bringt ja nichts Neues, aber die Art und Weise und die Begeisterung, mit der er an die Sache herangeht – das gefällt mir sehr, so wie mir eben auch die Gestaltung dieses Kochbuchs ausserordentlich gut gefällt. Das ist jung und frisch und macht absolut Lust, sich sofort die Schürze umzubinden und loszulegen. Einleitend erhält man 10 Gebote für eine perfekte Mahlzeit, die mich überzeugen:
1. Gebot: Nimm dir Zeit! – 2. Gebot Fürchte dich nicht vor Fett! – 3. Gebot: Sei mutig! – 4. Gebot: Heiss muss es sein! – 5. Gebot: Gib deinem Essen ein Gesicht! – 6. Gebot: Think big! – 7. Gebot: Wecke Erinnerungen! – 8. Gebot: Iss in guter Gesellschaft! – 9. Gebot: Sei grosszügig! – 10. Gebot: Keep it simple!
Und das Fazit – klar, ich stimme ihm in allen Punkten zu. Recht hat er bei diesen 10 Geboten und wenn man sich daran hält, so macht Kochen Spass und gute Laune und die Lust an der Zubereitung und dem Essen bleibt auch längerfristig. Grossartig ist der Espresso Martini mit Tonkabohne, der dem Koch zugeeignet ist und den ich mir nun regelmässig gönne oder seine selbstgemachten Tagliatelle mit vegetarischer Bolognese, die selbst mir als Hackfleischfan grossartig schmeckt. Und klar, Rezepte mit Schabziger mag nicht jeder, aber Bachofens „Ziger-Magronen“ mit in Portweinsirup glasierten Dörrzwetschgen kann man nur wunderbar und äussert lecker finden.


Die Bandbreite seiner vorgestellten Rezepte reicht von einfachen Hasselback-Kartoffeln mit Kräuterdip, Kichererbsen-Curry, Knollenselleriesteaks und „Kein Wiener Schnitzel“ bis hin zu diversen Salaten, Dressings und süssem Gebäck. Und schliesslich stellt er als Nicht-Vegetarier fast schon überraschend fest, dass es überwiegend vegetarische Rezepte in dieses Kochbuch geschafft haben. Sich mit „Wäärli guät“ zu befassen lohnt sich auf jeden Fall und macht grosse Lust, sich an den Herd zu stellen, egal ob als Anfänger oder als etwas gereifter Foodie….
„Wäärli guät“ von Noah Bachofen, 2024, at VERLAG, ISBN: 978-3-02902-263-2 (Werbung)
Dieser Blog-Beitrag ist ohne eine vereinbarte Zusammenarbeit mit dem Verlag entstanden. Ich habe ein Rezensionsexemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen, wofür ich mich beim at VERLAG sehr herzlich bedanken möchte. Meine Meinung blieb davon in jeglicher Art und Weise unbeeinflusst.
Zuletzt besprochene Kochbücher und Küchenratgeber:
Sissi Chen – Einfach chinesisch
Noah Bachofen – Wäärli guät (Preview)
Orothay Souksisavanh – Thai Kitchen
Georgina Hayden – Greekish
Bernadette Wörndl – Wiener Zuckerbäckerei
Yotam Ottolenghi – Comfort
Jina Jung – Koreanische Küche
Julius Roberts – Vom Kochen & Leben auf dem Land
Ophélie Neiman – Wein: vom Einsteiger zum Kenner, der illustrierte Guide
Prue Leith – Toast it!
Danke und guten Appetit!
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